Am vergangenen Wochenende, an sich von Donnerstag bis Sonntag, fand das alljährliche Open Air Festival zu Bochum statt ─ Bochum Total. Ein Mega Event, welches das größte seiner Art in Europa ist [1].

Ein kleine Erklärung, für die, die es nicht kennen

Was es auszeichnet ist, dass es ein völlig kostenloses Festival mitten in der Stadt ist. Man verlässt die Straßenbahn am Engelbert-Brunnen oder den Bus am Südring und ist mitten drin. Alternativ mit dem Zug bis zum Hauptbahnhof und einen kurzen Fußweg von 5 Minuten abmarschieren.

Was den Besucher erwartet sind inzwischen 5 Bühnen, davon eine Kleinkunstbühne. An musikalischen Beiträgen sind etliche Spielarten des Rock die Mehrheit, dazu gesellen sich Ska, Raggae, HipHop sowie Blues und Jazz. Das Spektrum der Künstler reicht von wenig bekannten Bands und Interpreten über lokale Persönlichkeiten bis zu bundesweiten Berühmtheiten.

Wie nicht anders zu erwarten, gibt es dazu reichlich Bierwagen und Fast-Food-Büdchen. Wobei letztere einen internationalen Touch haben, viele kommen aus anderen Ecken der Welt und vor etlichen Jahren habe ich dort die Fallafel kennen und schätzen gelernt :-)

Was am Samstag war

..wollte ich in erster Linie ausführen. Meine Freundin und ich kamen aufgrund dieser ach so seltenen Bahnverspätungen mit etwas Verzögerung an. Wir trafen eine Freundin von ihr, besuchten den lokalen Rewe und fischten uns ein Programmheft. Schließlich suchten wir den ersten Act auf.

Trustgame war für die 18.15 Vorstellung unsere Band der Wahl. Eine ganz nette Band, von der Musik her jedenfalls, die klangvollen Alternative Rock gespielt hat. Allerdings haben sie sich nicht besonders hervorgehoben, es war noch Luft nach oben da.

Dies sollte sich bei dem nächsten Act, der Band My Baby Wants To Eat Your Pussy, ändern. Zunächst fielen Sie durch ein schrilles Outfit und einem sehr eigenwilligen Start auf, was zunächst sehr lustig aussah, aber Zweifel über die musikalische Qualität ließ. Das jedoch hat sich schlagartig geändert. Das Programmheft beschreibt die Richtung als Glamrock, wie auch immer, sie waren abgedreht und einfach spitze. Langweilig wurden die Songs nie, großer Unterhaltungswert war gegeben und der Tag schon mal als voller Erfolg verbucht.

Die letzte Band in dieser Bühne sollten die altbekannten Donots werden. Obwohl diese öfter da waren, hab ich sie bisher noch nicht Live gesehen. Ein "falscher Fehler" wie sich raus stellte, denn als Live Band gehen sie richtig ab und sie beschworen eine richtig gute Stimmung und phänomenale Atmosphäre. Starke Songs zum "mitgrösingen" und eine überfüllte Bochumer Innenstadt ließen den Abend herrlichst ausklingen.

Naja, nicht ganz. Wir sind dann noch zur ─ so heißt es ─ größten Cocktailbar im Sektor, dem Game. Es gab sogar Plätze an der Theke, aber sie war ebenfalls gut besucht. Kann auch daran gelegen haben, dass an jenem Samstag Cocktail-Night war. Auf jeden Fall waren die armen Cocktailshaker nur zu dritt und haben im Akkord malocht ─ aber die Getränke ließen auf sich warten und warten. Akut unterbesetzt nennt man sowas. Auf einen Nachschub mussten wir verzichten, wir hätten den Zug sonst wohl kaum bekommen :( Dabei waren die Cocktails echt lecker.

Impressionen gefällig?

Ein paar digitale Zeitzeugen kann ich auch bieten, ein paar Bilder sind hier und ein Video bei YouTube, während dem Donots Konzert aufgenommen. Die Qualität ist aber nicht unbedingt überragend ;) Zu empfehlen sind natürlich auch die musikalischen Darbietung, man mag beispielsweise auf http://www.last.fm fahnden.

Die Donots, wenn man sie sehen würde. My Baby Wants To Eat You Pussy. Die Stadt ist zu klein. Wirklich.

Fazit

Ich war diesmal nur an dem einen Tag da, aber es war wieder fantastisch. Bochum Total ist nur eines der Dinge, die mich persönlich mit Bochum verbinden und diese Stadt bereichern. Ein Besuch lohnt sich immer.

Mehr lesen?

[1] Wikipedia über Bochum Total
Artikel aus der WAZ
Blogs zu Bochum Total (von der WAZ initiiert)