15 Sep 2008

Der Bedienzuschlag, Herr Mehdorn!

Submitted by blizzz

Am Samstag begrüßte mich in der Heidenheimer Zeitung eine äußerst treffende Karikatur, sie spricht für sich:

Ich persönlich bin durch den Bedienzuschlag nicht betroffen, da ich die Fahrkarten, wenn nötig, übers Internet buche. Problematisch ist es aber denjenigen, die (temporär) über keinen Zugang verfügen. Die Bahn verweist gerne auf die benutzerfreundlichen Automaten. Blöd nur, wenn einige S-Bahn-Bahnhöfe keine Fernverkehrsautomaten bieten?

Nun hat die Bahn zum Glück einen Rückzieher beim Bedienzuschlag gemacht. Nichtsdestotrotz steht eine solche Aktion für die Mentalität bei der Bahn-Führung. Wirtschaftlich mag Herr Mehdorn erfolgreich sein, aber der langwierige Streik im letzten Jahr, die steigende Unzufriedenheit bei den Kunden, schwindende Qualität bei Zügen und Gleisen und Unpünktlichkeit als Selbstverständnis sprechen für sich*. Herr Mehdorn ist in meinen Augen eine Fehlbesetzung.

Das grundsätzliche Problem ist die weitgehende monopolähnliche Stellung; nur selten gibt es kleine, regionale Gesellschaften. Außerdem gibt es nicht vor jeder Haustür einen Flughafen und nicht jeder hat ein Auto zur Verfügung oder die Fahrt rentiert sich dann doch nicht mit nur einer Person. Ein Ansatz ist hier die Mitfahrzentrale, über die Mitfahrmöglichkeiten vermittelt werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei bereits einem Mitfahrer die Hin- und Rückfahrt so viel kostet wie eine Einzelstrecke mit der Bahn samt Bahncard 50, pro Person.


* Dies sind zunächst subjektive Wahrnehmungen. Ich hatte in den vergangenen 4 Monate etwa 5 pünktliche Züge; es gab auch eine Zeit, in der ich gerne mit der Bahn gefahren bin, doch die ist leider um. Ich weiß auch dass sich die Schweizer Bahn über die Gleisqualität beklagt und die Berliner Stadbahn ankreidet, das die Bahn Langsamfahrtstrecken beim Fahrtplanwechsel als normal ummünzt. Wenn ich etwas mehr Zeit finde, kommt ein ausführlicherer Artikel, mit Belegen.

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